Sonntag, 09.09.2012
1641 Meilen
41 Grad
Abfahrt: 09:30 Uhr
Wir würden uns heute gerne Kaffee und Muffins aus dem Generalstore holen, aber der macht erst um 09:30 Uhr auf!!
Dafür schließt er aber auch bereits um 17:00 Uhr. Also zurück zur Canyon Lodge Deli, dort gibt es Kaffee, aber keine Teilchen. Die bekommen wir in der Cafeteria: 3 Muffins und 1 Cinnemon-Roll für
12 $.
Danach genehmigen wir uns in der Cabin das Frühstück. Anschließend ist telefonieren angesagt, alle drei Mütter werden erreicht und beruhigt, dass uns weder ein Bär noch ein Bison angefallen und
auch das wildfire uns verschont hat.
Eigentlich wollten wir zum Mt. Washburn hoch, aber 4-5 Stunden ziemlich steil hoch bei starkem Wind ist uns dann doch nicht so angenehm. Also beschließen wir lieber zum
Cascade Lake zu hiken. Das sind 4 Meilen und angenehm eben zu laufen. Obwohl vor Bären gewarnt wird – vor zwei Tagen wurde einer gesichtet – sehen wir nur zwei Bisons. Der See
ist recht nett, wir umwandern ihn bis zu einer Stelle, an der wir über einen Baumstamm laufen müssen. Ich versuche es und falle promt fast ins Wasser, die Schuhe jedenfalls sind nass, aber
ansonsten habe ich mich aufs Trockene retten können. Nach diesem Intermezzo kehren wir um, nehmen an der Picknic-Area unseren Lunch ein und fahren danach weiter zu den Virginia
Cascades, die zwischen Canyon Lodge und Norris Basin liegen. Hätten wir uns aber sparen können….. ebenso den hike zum Ice Lake. Dort hat es 1988 auch gebrannt und die
umgestürzten, teilweise angebrannten Bäume liegen wie Mikkadostäbchen herum. Kein großes Tier kann sich hier bewegen, würde sich ja die Beine brechen. Am Parking steht immer noch ein junger Mann,
wohl ein Ranger oder so mit Funkgerät. Er beobachtet die Umgebung, macht Notizen. Ich frage ihn, ob in diesem Wald noch Tiere leben und warum man die Feuer nicht versucht zu löschen. Das wäre
alles Natur, die Feuer wären gut für den Wald und es gäbe trotzdem genug Tiere, das ist seine Antwort. Im nächsten Moment sehen wir, dass es bereits wohl einige Meilen vor uns brennt und er
meint, dass man das wildfire nun managen würde. Wir fahren auch tatsächlich durch ein Stück Wald, in dem Männer verschiedene Gerätschaften aufbauen und Schläuche verlegen, mit denen sie Wasser
spritzen. Ein Tankwagen wendet gerade und fährt zurück Richtung Canyon Lodge.
Irgendwie empfinden wir es dieses Jahr viel schlimmen mit den verbrannten Waldstücken, das ist uns vor zwei Jahren nicht so aufgefallen, obwohl es ja schon so gewesen sein muss. Uns tun auch die Tiere leid, die ihr Revier verlieren oder zu Tode kommen.
Am späten Nachmittag ist Fell- und Hufpflege angesagt, muss schließlich auch mal sein. Dieters Blase hat sich weiter geöffnet, ich schneide die Haut ab. Bepanthen drauf und zugepflastet, das wird
schon wieder. Ich habe mittlerweile auch eine kleine Blase an der Ferse, ich denke, die Wanderschuhe sind etwas eng, seit die Einlagen drinnen sind. Aber ich brauche wohl ohnehin neue, bei den
alten lösen sich einige Nähte.
Dinner gibt es heute in der Canyon Lodge und wir nehmen Bison Burger, die super lecker schmecken. Da wir aber vorher Brötchen mit gesalzener Butter essen, wird das ganz schön viel.
Heute ist es irgendwie nicht so kalt wie die Tage zuvor, nachdem die Sonne untergegangen ist. Wir fahren nochmal Richtung Hayden Valley, sehen aber nur vereinzelte Bisons und
viele Leute, bewaffnet mit riesigen Objektiven und Ferngläsern. Was die da suchen – keine Ahnung. Ich sehe auf jeden Fall noch einen kleinen Coyoten unten am Fluß liegen. Zwei Deer stehen auf der
anderen Seite des Yellowstone-Rivers. Das ist die ganze Ausbeute und wir fahren zurück zur Cabin. Holen Eis und erledigen die Arbeiten.
Morgen verlassen wir die Canyon Area und fahren zum Old Faithful.