Samstag, 17.07.
Abend beim Schlafengehen war es ziemlich warm, wir brauchten nur das Bettlaken. Während der Nacht wird es aber doch kühl, so dass wir letztendlich sogar die Überdecke benutzen. Dieter hat morgens sogar die Heizung angemacht.
Kaffee holen wir uns in der Cafeteria, wo wir morgen unser breakfast einnehmen werden. Heute muss der Toast und die Salami weg.
Im Visitor Center werden wir nicht besonders freundlich bedient. Auch meine Frage nach maps für einen Hike im Hayden Valley wird abschlägig beantwortet. Offensichtlich will man nicht, dass Leute dort backcountry unterwegs sind. Ich kann nur hoffen, dass es wegen der Tiere ist, das würde ich verstehen.
Nichts desto trotz, um 9:25 sehen wir unseren ersten Bison. Es hat sich bereits eine lange Schlage Autos gebildet. Mit der Kamera im Anschlag nähere ich mich meinem ersten Wildlife!
Wir biegen kurz Zeit später ab zum Nordrim des Grand Canyon of the Yellowstone. Dort laufen wir alle Viewpoint an und wandern auf die Trails hinunter zu den Aussichtsplattfomen. Die Steigungen sind schon ganz schön anstrengend und ich schnaufe wie vorhin der Bison. Aber die Aussichten sind super schön, es lohnt auf jeden Fall.
Wieder zurück auf der Mainroad sehen wir den zweiten Bison. Erst läuft der riesige Bulle am Straßenrand, dann trabt er mitten auf der Straße vor einem Motorhome daher. Erst nach einigen Minuten verläßt er die Straße und wandert Richtung Wiese.
Wir fahren weiter zum Südrim, dort liegen zwei Elks im schattigen Wald, beide haben imposante Geweihe. Und schon sind auch die Ranger da, genau wie gestern beim Bären. Sie kontrollieren einfach die Situation für Mensch und Tier.
Beim Südrim laufen wir den Uncle Toms Trail, 328 Stufen!!! Aber die Aussicht auf den Lower Fall ist einfach unbezahlbar. Ausgepowert kommen wir oben wieder an, fahren ein Stück weiter und nehmen an einen turnout unseren Lunch ein, direkt am Yellowstone River. Wir fahren weiter bis Fishing Bridge und auch im dortigen Visitorcenter bekommen wir keine gescheite Auskunft wegen einem hike im Hayden Valley. Es seinen einige Wege gesperrt…..
Auf der Rückfahrt staut es sich wieder: Bisons am Straßenrand. Und dann sehe ich einen Bison im Yellowstone River, er schwimmt unheimlich schnell und ich bin wiedermal viel zu langsam mit meinem Camcorder. Anschließend schauen wir dem nassen Bison bei der Körperpflege zu, es staubt gewaltig.
Trotz der schönen Aussichten und der Bisons bin ich unzufrieden, weil ich einen Bären sehen will. Gestern der war ja so weit entfernt. Dieter erklärt sich bereit, die Straße Richtung Tower Fall zu fahren, weil uns deutsche Urlauber erzählt haben, dass sie dort einen Grizzly gesehen haben. Und tatsächlich: wir sind schon fast am Tower Fall sehen wir ein Auto am Straßenrand stehen, dessen Insassen so verdächtig in Richtung Waldlichtung schauen. Wir bleiben auch stehen und ich frage den Fahrer, ob es was zu sehen gibt. Ja - einen Bären. Erst sehe ich ihn nicht, aber dann läuft er leider recht schnell den Hügel herunter Richtung Straße. Mittlerweile sind andere Fahrzeuge stehen geblieben und verdecken mir die Sicht auf den Petz. Ich kann ihn mit dem Camcorder aber doch aufnehmen, allerdings zittern meine Hände so sehr, dass das Video ziemlich verwackelt sein muss. Der große Grizzly stoppt kurz vor der Straße und wandert dann einen Feldweg entlang, der durch einen Zaun abgesperrt ist Ich schaue ihm nach, bis sein dicker Popo hinter einem Busch verschwindet.
Was für ein Abschluß. Wir überlegen kurz, ob wir den Tower Fall von unten anschauen wollen, entscheiden uns aber wegen aufziehende Wolken zur Rückfahrt. Unterwegs fängt es an zu regnen und an der Canyon Lodge angekommen stellen wir fest, dass es hier noch viel mehr geregnet haben muss. Aber es scheint schon wieder die Sonne. Wir machen uns frisch und gehen dann essen. Dieter entscheidet sich für fish and Chips, ich für einen Gericht mit Bisonfleisch. Es ist super zart, aber irgendwie muss ich an die armen Tiere denken….. Dieter meint, ich bin schuld, dass es nicht mehr so viele Bisons gibt - stimmt doch gar nicht!
Zurück in der Cabin sichert Dieter die Bilder. Anschließend beginne ich mit dem Tagesbericht. Nach ungefähr einem Drittel macht es Plop und der Strom ist weg. Schlappi abgestürzt und wir im Dunkeln. Ich mache mich auf die Suche nach unserer gestern gekauften Kerze, aber die kommt nicht zum Einsatz, der Strom ist wieder da. Jetzt sichere ich nach jedem zweiten Satz.
Gefahrene Meilen: 176