Petrified Forest


07. April 2006

 

Unser 10. Tag fuehrte uns von Farmington nach Holbrook. Wir haben Farmington ueber die 64 nach Shiprock verlassen und sind ueber die 491 Richtung Sueden gefahren. Unser ersten Ziel an diesem Tag sollte die Hubbell Trading Post sein. Wir fuhren die 264 westwaerts und kreuzten bei Window Rock die Stateline nach Arizona.


Trading Posts waren meist der einzige direkte Kontakt zwischen den Indianern und den weissen Amerikanern. John Lorenzo Hubbell - Geschaeftsmann und Freund der Navajo - kaufte die Trading Post 1878. Er versorgte die Navajos mit Waren und Nahrung und foerderte Ihre kuenstlerischen Fertigkeiten. Sie brachten ihre gewebten Decken, Tierhaeute, Tuerkise und Silberschmuck um sie gegen Tabak, Werkzeuge und Kleidung einzutauschen. Er stand als Mittler zwischen den Kulturen. Die Nachkommen Hubbells fuehrten die Trading Post bis sie 1967 vom National Park Service uebernommen wurde.


Das Innere der Trading Post hat sich in den letzten 100 Jahre kaum veraendert. In der Mitte steht ein alter Ofen, die Regale sind gefuellt mit Kaffee, Gewuerzen, Mehl und Zucker, Dosen, Messer, Werkzeuge und Pferdehalfter haengen von der Decke. Noch heute bringen die Navajos ihre bunten, kunstvoll gewebten Teppiche und Koerbe. An den Waenden sieht man gerahmte Bilder aus der alten Zeit, viele Buecher stehen in den Regalen und Waffen haengen in Halterungen.


Die Navajo nennen sich selber “Dine” - Das Volk. Wir haben uns einige CD mit indianischer Musik gekauft, sie ist so beruhigend und man fuehlt sich mit der Natur im Einklang.



Von der Trading Post sind wir von Ganado ueber die 191 South und in Cambers auf die Interstate 40 West gefahren. Unser naechstes Ziel war Petrified Forest National Park.
Eine deutsche Uebersetzung der National Park Services-Broschuere findet Ihr hier:

Der Park wurde im Dezember 1906 zum National Monument erklaert, feiert also auch dieses Jahr sein 100jaehriges Bestehen. Seit 1916 wird der Park vom National Park Service verwaltet und hat seit 1962 den Status eines National Parks. Die Interstate 40 teilt den Park in den noerdlichen Bereich, mit dem Painted Dessert Visitor Center. Wie der Name schon sagt, findet man dort eine farbenfrohe Wueste.

 

Wir sind die 28 Meilen lange Strasse bis zum Rainbow Forest Museum gefahren und von dort auf die 180 Richtung Holbrook. Natuerlich stoppten wir an jedem View Point. Das Painted Desert Inn war noch geschlossen, sieht aber von aussen sehr einladend aus. Wir fuhren unter der Interstate 40 hindurch Richtung Sueden, kamen vorbei am Newspaper Rock mit seinen unglaublichen Petroglyphen und an den Tepees, mit ihren blauen, lila und grauen Schichten, entstanden aus Eisen, Karbon und Magnesium. Wir sahen die Agate Bridge und in Jasper Forest dann endlich das ersten versteinerten Holz. Die Farben waren unbeschreiblich. Wie dies alles entstanden ist, kann man in der Uebersetzung (siehe oben) lesen.

 

Entlang des ca. 1 Meilen langen Trails von Crystal Forest sahen wir noch mehr dieser versteinerten Baumstaemme mit ihren glaenzenden Amethyst und Quarzkristallen. Dort trafen wir eine deutsche Touristin mit einer Wasserflasche. Wir beobachteten, wie sie das Wasser ueber das versteinerte Holz goss und siehe da, die Farben wurden noch intensiver. Sie erzaehlte uns, dass sie schon mal hier war und es kurz zuvor geregnet hatte. Da ihr die Farben an diesem Tag nicht intensiv genug erschienen, hat sie diese einfach mit Wasser uebergossen. Das Ergebnis hat auch uns ueberzeugt. Wir fuhren dann zum Rainbow Forest Museum und machten den Giant Logs Loop. Einfach gigantisch.


Bei der Einfahrt in den Park erhielten wir einen Zettel mit Verhaltensmassnahmen und dem Hinweis, dass man uns bzw. unser Fahrzeug moeglicherweise kontrollieren wuerde. Also: nix mitnehmen und funkelt es noch so schoen! Wir wussten ja, dass man Ende des 18. Jahrhunderts das Gebiet gepluendert und kommerziell ausgebeutet hatte. Als wir aber ausserhalb des Park die riesigen Shops mit petrified wood in allen moeglichen Groessen und Formen, geschliffen und poliert oder auch unbehandelt, sahen, kamen wir uns schon auf den Arm genommen vor.


Kleinere Dinos sollen hier uebrigens auch mal gelebt haben



Die 26 Meilen bis Holbrook legten wir zuegig zurueck. Wir fanden das Best Western Adobe Inn, fuer das wir einen Coupon hatten. Da Freitag war, hofften wir, dass das Motel noch freie Zimmer hatte und wir hatten auch Glueck. Gegenueber war ein Safeway, die Deli bot die ueblichen Chickentender und den Maccaronisalad. Budweiser auch.

Das Zimmer entsprach dem ueblichen Best Western-Standard und WLAN gab es auch. Nachdem wir wie jeden Abend Mails gecheckt, die Fotos auf Schlappi ueberspielt, den Weatherchannel bemueht und unsere Zaehne geputzt hatten, schluepften wir muede in die Federn.

 

PS: wir haben nichtim Wigwam Hotel übernachtet, das war uns dann doch zu einfach....