Donnerstag, 06. April 2006
Obwohl der Weatherchannel abend wieder nichts Gutes fuer den kommenden Tag vorhersagte, beschlossen wir am neunten Tag nach Mesa Verde zu fahren. Kurz hinter Aztek auf der 550 ueberquerten wir erneut die Stateline nach Colorado. In Durango stellten wir wieder fest, dass dort die schmutzigsten Auto herumfuhren, meist waren es riesige Gelaendewagen, die vermutlich auch dort - naemlich im Gelaende - unterwegs gewesen sein mussten.
Es schneite als wir das Rangerhaeuschen des Nationalparks passierten. Die Strassen waren geraeumt, wir wurden aber darauf hingewiesen, dass schlechte Verhaeltnisse zu erwarten seien. Auf der kurvenreichen Parkstrasse kam uns ab und zu ein Auto entgegen und wir vermuteten, dass wir wohl die einzigen Besucher sein werden. Die Aussicht war wegen des Schneefalls nicht so beruehmt und wir stellten fest, dass extrem viele Baeume durch Feuer zerstoert waren. Irgendwie sahen die Haenge gespenstisch aus. Spaeter fragten wir eine Rangerin, warum so viele Kiefern und Wacholder dem Feuer zum Opfer gefallen war und sie sagte uns, dass seit 2000 drei grosse Feuer Mesa Verde heimgesucht haetten. Leider ist es nun nicht mehr gruen auf dem “gruenen Tafelberg”.
Far View Lodge und das Far View Visitor Center waren noch geschlossen, aber man sah schon die Vorbereitungen fuer die Eroeffnung am naechsten Wochenende.
Mesa Verde feiert 2006 uebrigens sein 100jaehriges Bestehen. Bereits vor 1400 Jahren, lange bevor die Europaeer Amerika entdeckten, bewohnten indianische Voelker diese Region. Im 5. Jahrhundert bauten die sogenannten “Korbmacher” ihre “pithouses “ in die Erde. Erst zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstanden die aus Lehmziegeln gefertigten Cliff Dwellings, deren Ruinen heute die Hauptattraktion des Parks sind. Ende des 13. Jahrhunderts verliessen die Bewohner von Mesa Verde aus bis heute ungeklaerten Gruende ihre Haeuser.
Als wir am Parkplatz des Chapin Mesa Museums ankamen, stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen Verrueckten waren, die sich bei Schnee die Serpentinen hochgequaelt hatten:
wir bekamen gerade noch den letzten freien Parkplatz. Bevor wir uns auf den Weg zu dem im April einzig offenen Cliff Dwelling, dem Spruce Tree House, machten, schauten wir uns
die ausgestellten Kleidungsstuecke, Werkzeuge, Schmuckstuecke, Toepfereien und Waffen der frueheren Bewohner an.
Den eine halbe Meile lange Weg teilten wir uns mit einer Menge anderer Touristen und der Ranger, der Fragen beantwortete, war staendig umlagert. Er stand da im Schnee und war trotzdem guter Laune. Wir wollten uns nicht vorstellen, was da im Sommer los ist.
Wir sind anschliessend die 6 Meilen langen Mesa Top Loop Road gefahren und stoppten an allen View Points. Die ebenfalls 6 Meilen lange Cliff Palace Loop Road war nicht vom Schnee geraeumt und konnte nur mit Skiern oder zu Fuss bewandert werden.
Am spaeten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zurueck nach Farmington, wo die Sonne beschlossen hatte, wieder zu scheinen. Es war unser letzter Abend und wir hatten uns in der Deli vom Safeway mit Budweiser und Chickentender eingedeckt.